- Bitte Kapitel wählen:
Wie werden Luftkeime gemessen?
Die Bestimmung der Konzentration lufttragender Mikroorganismen erfolgt durch abscheiden der Organismen mit einen Partikelabscheider (Impaktionssampler). Die durch den Sampler angesaugte Luft wird durch spezielle angeordnete Bohrungen in gerichtete Luftströmungen gelenkt. Durch die Trägheit der Partikel treffen diese auf den Nährboden auf, wo sie festgehalten werden. Zur Erfassung der lungengängigen Partikel (bis < 1mm) muss die Geometrie, der Bohrdurchmesser und die Luftströmung des Luftkeimsammlers genau bestimmt werden. Damit ist nach der sogenannten Johannesburger Konvention sichergestellt, dass mehr als 90% der vorkommenden Partikel erfasst werden, welche aufgrund des aerodynamischen Durchmessers als lungengängig gelten und damit für den Menschen gefährlich sein können.
Als Nährböden werden üblicherweise Malz (Malzextrakt), DG 18 (Pilzselektivmedium) und ggf. TSA (Tryptic soy Agar) verwendet. Der Blutagar (Schafsblut) wird zwar in Krankenhäusern zum Bestimmen von verschiedenen Keimen verwendet, ist aber für die Schimmelpilzanalyse nicht geeignet.
Das Probevolumen muss immer der Jahreszeit und vor allen den Umgebungsparameter wie die Lufttemperatur angepasst werden.
Eine aussagekräftige Bestimmung der Keimbelastung der Luft mit offen ausgelegte Agarschalen ist nicht möglich. Die Sinkgeschwindigkeit der Partikel hängt von ihrer Dichte, den thermischen Auftrieben und der Luftströmung im Raum ab. Deshalb kann mit einer solchen Messung keine verwertbare Aussage über die Belastung der Innenluft durch Schimmelpilze getroffen werden, auch wenn die Vertreter dieser Messmethode dies gerne von sich geben.
Die Messmethode wird auch in der VDI 4300 Blatt 10 (Messen von Innenraumluftverunreinigungen, Messstrategien zum Nachweis von Schimmelpilzen im Innenraum) beschrieben. www.vdi.de
© Copyright Alexander Schaaf (Vervielfältigung ohne Zustimmung des Autors verboten)