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Salze / Erdalkalien
Im Baustoff eingetragene oder natürlich vorhandene Mineralien können die Feuchteeigenschaft der Baustoffe massiv beeinflussen. Diese hygroskopischen Salze sind in vielen Fällen von außen eingetragen worden. In der Neuzeit können dies Streusalze oder Nitratverbindungen aus der Landwirtschaft (Düngung) sein, bei älteren Gebäuden ist dies eher auf eine Nitritbelastung (Fäkalien, Urin, faulende Stoffe oder Humus) zurückzuführen.
Seltener, aber nicht zu vernachlässigen ist der kapillare Transport der Salze aus den erdberührten Schichten.
Die frühere Nutzung der Gebäude (z.B. umgebaute Stallungen) brachte oft eine starke Fäkalbelastung der Baustoffe, gerade im Sockelbereich, mit sich. In den Städten um 1800 waren die Straßen voll Fäkalien, Schmutzwasser usw. das von den Pferdefuhrwerken als Spritzwasser an die Wandbereiche geschleudert wurde. Die ersten WC´s bestanden aus „Fallgruben“ deren Fäkalien im Keller aufgefangen wurden.
All diesen Salzquellen ist gemeinsam, dass sie hauptsächlich im Sockelbereich stattfinden. Diese Salze führen zu einer „Feuchteüberhöhung“ der Baustoffe an diesen Stellen, gerade Kondensfeuchte kann so stark aufgenommen werden.
Die Unkenntnis über diesen Umstand, aber auch das fehlende Wissen über die Historie des Gebäudes, führen oft zu einer falschen Deutung der gemessenen Feuchtewerte. Nicht selten wird dies als aufsteigende Feuchte gedeutet.
Deshalb sollte im Zweifelsfall immer eine begleitende Untersuchung auf den Salzgehalt des Baustoffes erfolgen, am sinnvollsten an mehreren Stellen in verschiedenen Höhen. Auch das Stöbern in alten Archiven oder das Befragen älterer Bewohner kann oft hilfreich sein.
Eine Sanierung solch belasteter Mauerwerke ist schwierig und sollte nur von erfahrenen Sanierungsfirmen durchgeführt werden. Zur Entsalzung gibt es viele Methoden wie:
· Auswaschen
· Opferputz
· Salzkompressen
· Osmotische Systeme
· Und viele weitere
Welches das sinnvollste ist, sollte immer im Einzelfall bestimmt werden.
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